Was heißt es, allezeit zu danken? Kalle Lenz SAC, Pfarrer von St. Christophorus in Berlin Neukölln, brachte es heute auf den Punkt.
Ich kleide seine Aussage aber in andere Worte. Gerade wenn es nichts zum Jubeln, aber viel zum Beklagen gibt, sollte man sich nicht mit sauren Gedanken tiefer in den Sumpf reiten.
In einem barocken Kirchenlied trifft man dieses Konzept schon seit knapp 400 Jahren an. Da klingt es so:
„Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch uns’re Traurigkeit.“
Johann Georg Neumark (1621 – 1681),
„Wer nur den lieben Gott lässt walten“
Der barocke Dichter J. G. Neumark wusste wahrhaftig, was Leid ist. Er schrieb diese Zeilen mit den Erfahrungen des Dreißigjährigen Kriegs.
Dagegen haben wir es heute in D-Land doch Gold. Trotzdem ist das Elend vieler Zeitgenossen nicht von der Hand zu weisen. Und persönliche Nöte, von gestörter Gesundheit bis zum unüberwindlichen Ärger, den man mit Mitmenschen haben mag, bleiben auf Dauer kaum aus.
Gerade dann, wenn alles den Bach runter zu gehen droht, hilft Glaube auf Den, der kommen soll und laut Bekunden auch will. Wenn man das glaubt, fällt es erfreulich leicht, zu singen: „Mein Gott, welche Freude!“
Freude!